Tatsache: die meisten "Unglücke" passieren beim Waschen. Hier kann man die allergrößten Fehler machen und die schönsten Kunstwerke zerstören.
Werfen Sie alle Tipps und Tricks über Bord, die Sie bis heute gehört haben und lesen Sie aufmerksam die folgenden Zeilen durch:
- Zum Waschen benötigen Sie ein wirklich gutes Waschmittel (ich empfehle Tenemoll, Tenestar bzw. Texbio von der Firma Intervall, erhältlich im guten Fachhandel) und eine Flasche Essig. Der darf dann auch sehr preiswert sein.
- Bitte waschen Sie Ihr Strickstück immer einzeln, egal ob im Handwaschbecken oder in der Waschmaschine. Ein altes Kopfkissen oder ein Wäschesack sorgen dafür, dass sich das nasse Strickstück in der Maschine nicht zu stark ausdehnen kann.
- Die Temperatur spielt eine ganz wichtige Rolle! Handwarm ist ca. 37 Grad und das kann für Wolle schon zu heiß sein. Benutzen Sie ein Badethermometer oder benutzen Sie kühles Wasser. In der Waschmaschine stellen Sie die Temperatureinstellung auf 30 Grad. Das eigentliche Problem bei der Waschtemperatur ist nicht die Gradzahl beim Waschen, sondern der Temperaturunterschied zwischen Waschen und Ausspülen. Waschmaschinen heizen das Waschwasser auf die gewünschte Temperatur auf, spülen jedoch kalt nach. Dieser Temperaturunterschied lässt die Wolle dann oft schrumpfen (filzen).
- Lassen Sie das Strickstück nicht lange im Wasser liegen. Zu langes Liegen im Wasser lässt die Farben ausbluten. Und jetzt wird der Essig wichtig. Vorsichtshalber, sicherheitshalber und vorsorglich geben Sie einen guten Schuss Essig bereits ins Waschwasser. Essig bindet die Farben. Dem letzten Spülgang geben Sie ebenfalls einen guten Schuss Essig zu, damit die Farben brillanter werden. Der manchmal unangenehme Geruch des Essigs verfliegt nach kurzer Zeit.
- In der Waschmaschine schleudern sollten Sie Ihr Strickstück nur vorsichtig. Es ist voll Wasser gesogen und außerordentlich schwer. Wirkt nun die Zentrifugalkraft des Schleuderns auf das Garn, wird es stark belastet und kann ausleiern. So kommt es vor, dass auf einmal aus einem Pullover ein Minikleid wird. Nur ganz speziell ausgerüstete Garne vertragen Schleudern. Dies ist auf der Banderole auch ausgewiesen.
- Auch beim Trocknen lassen sind ein paar Kleinigkeiten zu beachten: Ihr Strickstück sollte immer im Liegen trocknen. Ein Reck, auf das Sie zuvor ein ausreichend großes Handtuch legen, eignet sich besonders gut. Rollen Sie Ihr Strickstück nicht in ein Handtuch, auch hier können Sie - wie beim Schleudern - die Fasern überdehnen. Das Strickstück sollte an einem gut durchlüfteten Platz trocknen, von Zeit zu Zeit können Sie es ein wenig "aufschütteln", wenn es sich z.B. um ein flauschiges Garn handelt.
Dies sind viele Hinweise und es kann der Eindruck entstehen, dass das Waschen außerordentlich kompliziert ist. Bitte bedenken Sie eines: Sie investieren 20, 30, 40 oder mehr Stunden, um Ihren Pulli zu stricken. Dieser Zeitaufwand rechtfertigt es, sich auch beim Waschen die nötige Mühe zu geben, damit Sie noch lange Freude an Ihrem Teil haben.